Maschinelle Rauchabzugsanlagen (MRA)

Auf dieser Stelle soll auf Erfahrungen aus einigen bisherigen Projekten zur Errichtung von MRA aufmerksam gemacht werden.

Notwendigkeit und Wirkungsweise von MRA

Maschinelle Rauchabzugsanlagen (MRA) sind dann notwendig,  wenn sie im Brandschutznachweis für ein Bauwerk gefordert werden, um eines der Schutzziele Selbstrettung, Fremdrettung oder wirksame Löscharbeiten sicherzustellen. Dies kann z.B. in Räumen, in denen sich viele Personen aufhalten (Versammlungsstätten, Verkehrsanlagen etc.) möglich sein. Mithilfe einer MRA wird im Fall eines Brandes in einem Raum im Deckenbereich ein Rauchabzug erzeugt, sodass im unteren Teil des Raums, in dem sich Personen befinden, möglichst lange eine raucharme Schicht aufrechterhalten wird (vgl. Abbildung).

Abbildung Wirkungsweise von maschinellen Rauchabzugsanlagen. Quelle: eigene Darstellung auf Grundlage von Darstellungen der Firmen Trox und TLT

Erfahrungen aus der Errichtung von maschinellen Rauchabzugsanlagen (MRA)

Spätestens seit den Verzögerungen bei der Eröffnung des Flughafens Berlin Brandenburg (BER), bei dem die Entrauchungsanlage zwischenzeitlich als „Monster" bezeichnet wurde (vgl. Kurpjuweit K., Berliner Tagesspiegel, 2014), ist bekannt, dass bei der Planung und Errichtung von maschinellen Rauchabzugsanlagen (MRA) erhebliche Probleme auftreten können.

 

Um so mehr hat es mich berührt, dass es trotz dieser prominenten Vorwarnung bei den Projekten, die ich selbst als verantwortlicher Projektleiter betreute, während der Errichtung der MRA erhebliche Schwierigkeiten eintraten. Es stellte sich mir die Frage, wie es dazu kommen konnte, und was bei einem „nächsten Mal" vielleicht verbessert werden könnte. So entstand die Idee, weitere Projekte, bei denen MRA geplant oder errichtet werden, zu untersuchen, zu vergleichen und auszuwerten.


Aus politischen, wirtschaftlichen, rechtlichen oder persönlichen Gründen wirken nicht alle Beteiligte an einer ehrlichen Analyse der Probleme und deren Ursachen gleichermaßen mit und eine Veröffentlichung von Ergebnissen muss sensibel gehandhabt werden. Doch gehört es meiner Ansicht nach zu den Grundlagen des Ingenieurwesens, auch aus den Fehlern und den Erfahrungen anderer Projekte zu lernen. Es ist mir daher ein Anliegen, auf die Problematik aufmerksam zu machen, ggf. den Untersuchungsumfang zur erweitern und den Erfahrungsaustausch zu fördern! Ich freue mich über eine Diskussion und weiteren Austausch. (Kontakt: kinzelbach@brandschutz-projektmanagement.de)


Die bisherige Auswertung bezieht sich auf Projekte für MRA, die in unterirdischen Personenverkehrsanlagen (uPva) der Deutschen Bahn geplant und errichtet werden, jedoch sind die Ergebnisse nicht bahnspezifisch und können auch auf andere Projekte übertragen werden.

Die Zusammenfassung der Ergebnisse der bisherigen Auswertung wurden im Oktober 2023 in der Fachzeitschrift „Eisenbahningenieur" veröffentlicht. Der Artikel kann als PDF-Dokument über den Button heruntergeladen werden. 

Angaben zur Quelle: Autor: Kinzelbach Michael;

Herausgeber: VDEI;

Verlag: DVV Media Group GmbH, Hamburg;
Heft-Nr.: 10/2023; 74. Jg., ISSN: 0013-2810;

(
https://www.eurailpress.de/magazine.html).